Zur Zeit sieht man an unseren Apfelbäumen häufig seltsame Gespinste, die bei näherem Hinsehen voll mit Raupen sind. Dabei handelt es sich um die Apfelbaum-Gespinstmotte. Dieser Nachtfalter aus der Familie der Gespinst- und Knospenmotten ist ein zunehmend bedeutender Schädling im Apfelanbau.
Im Frühjahr, wenn die Blätter ausgetrieben haben und sich die kleinen Früchte gerade entwickeln, werden unsere Apfelbäume regelrecht eingesponnen. Die Larven der Gespinstmotte fressen unermüdlich alle Blätter, was die Widerstandsfähigkeit gegenüber Umwelteinflüssen reduziert. Somit ist der Befall mit diesem Schädling nicht nur ein optisches Problem, da der Zierwert gemindert ist, sondern er führt zu erheblichen Ertragseinbußen und letztlich zu einer Schwächung des Baumes in den folgenden Jahren.
Die Apfelbaum-Gespinstmotte (Yponomeuta malinellus) ist ein äußerst angepasster Schädling. Der Falter bildet zwar nur eine Generation, kann aber bei einer Massenvermehrung, wie in den letzten drei Jahren, verheerende Schäden verursachen.
Bei Einzelbäumen ist das Absammeln und Entfernen der Gespinste die beste Bekämpfungsmethode. Das Abspritzen mit einem scharfen Wasserstrahl geht zwar auch, die heruntergefallenen Raupen müssen dann aber aufgesammelt und entsorgt werden. Zurückwandernde Raupen können evtl. mit einem Leimring aufgehalten werden.
Der Einsatz von PSM gestaltet sich schwierig, zumal die Gespinste die Larven/Raupen sehr gut schützen. Eine Bekämpfung ist nur früh im Jahr (April bis Mitte Mai) möglich, wenn die jungen Larvenstadien die Blätter verlassen haben und noch keine Gespinste gebildet sind. Bacillus thuringiensis-Präparate können in diesem Zusammenhang u.a. eingesetzt werden.
Weitere Infos zur Apfelbaum-Gespinstmotte:
www.julius-kuehn.de
https://www.gartenlexikon.de/gartenpraxis/pflanzenschutz/schaedlinge/apfel-gespinstmotte-bekaempfen.html
https://www.plantura.garden/gartentipps/pflanzenschutz/apfel-gespinstmotte-erkennen-bekaempfen-vorbeugen