Rindenbrand

Unter dem Begriff Rindenbrand verbergen sich verschiedene Rindenkrankheiten an Obstgehölzen wie z.B.: Frostplatten, Sommersonnennekrosen oder eben der „Schwarze Krebs“ bzw. der Diplodia-Rindenbrand.

Herkunft

Der Erreger dieser Pilzkrankheit Diplodia mutila stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, und befällt dort Kiefern und Pinien. Es handelt sich um einen wärmeliebenden Schwächeparasit (Pilz), der seit den Trockenjahren 2003/2004 im deutschen Streuobstbau vermehrt auftritt. Auch im letzten Jahr haben unsere hochstämmigen Obstbäume in der Landschaft sehr stark unter dieser Krankheit gelitten.

Symptome

Das Schadbild ähnelt dem Obstbaumkrebs (ebenfalls eine pilzliche Erkrankung), bei dem sich die Rinde unter Schwarzfärbung des darunter liegenden Holzes ablöst. Es kommt zu Rissbildung am Stamm und Ästen. Das befallene Kambium ist von dem gesunden Bereich scharf abgegrenzt. Unter der abgeplatzten Rinde verfärbt sich das Holz schwarz. Dieser Belag stammt von den 0,1 bis 3 mm großen Fruchtkörpern des Pilzes, der auch als „Schwarzer Krebs“ bezeichnet wird.

Der Pilz befällt vor allem trocken- und stressgeschädigte Obstbäume und tritt meist an der Sonnenseite des Stammes auf. Die Erstinfektion erfolgt i.d.R. über Verletzungen durch Frost, Sonne, Schädlinge aber auch durch Schnittmaßnahmen, Wunden durch Wildverbiss und Anfahrschäden (Mähschaden). Oft bleibt ein Befall zunächst unbemerkt, bis er durch Stresssituationen wie Frühjahrs-/Frühsommertrockenheit ausbricht. Häufig wird die Wunde durch weitere Schaderreger wie den Spaltblättling, ein holzzerstörender Weißfäulepilz infiziert, der den Baum zusätzlich schwächt.

Wir haben gute Erfahrungen damit gemacht, die befallene Stelle bis ins gesunde Holz auszuschneiden und mit einer Lehmpackung und einem Juteband zu verbinden. Das fördert die Überwallung an der befallenen Stelle.

Bild: Rindenbrand in Kombination mit Blausieb-Befall

Bild: Ausgeschnittene Rindenbrandwunde

Bild: Rindenbrandwunde mit Blausiebraupe

Vorbeugende Maßnahmen

Da eine direkte Bekämpfung derzeit nicht möglich ist, können nur vorbeugende Maßnahmen, die die Vitalität der Bäume fördern und Wunden vermeiden, eine Ausbreitung der Krankheit mindern.

Grundsätzlich hängt alles vom Standort und der richtigen Obstart/Sorte ab. Extremstandorte sollten gemieden werden.

  • Ausreichend feuchte, nährstoffreiche Standorte
  • Die richtige Sortenwahl
  • Wunden vermeiden (Stammschäden durch Wildverbiss, Mähschäden…)
  • Ausreichende Wasserzufuhr
  • Stammschutzmaßnahmen
  • Stammanstriche
  • Bedarfsgerechte, kaliumbetonte Düngung
  • Bodenverbesserungsmaßnahmen (Mulchschicht, wurzelstärkende Mykorrhizapilze)
  • Weitere Vitalisierungsmaßnahmen

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